Unterrichtsaufteilung in theoretische und prozedurale Wissensvermittlung am Beispiel des Moduls Requirements Engineering
Dieser Beitrag zeigt die Evolution des Moduls «Requirements Engineering» von 2019 bis 2022 auf und gibt einen Ausblick auf weitere Entwicklungsschritte, welche zur Diskussion einladen sollen.
Als mit Ausbruch der Pandemie von Präsenz-auf Onlineunterricht umgestellt werden musste, erschien es didaktisch bedenklich, den bisherigen vier Lektionenblock 1:1 online abzuhalten. Die Lösung war, auf ein «Flipped classroom like» Konzept umzusteigen und den Unterricht in zwei Teile aufzuteilen.
Unter Zeitdruck wurden die bestehenden Unterrichtsinhalte des Moduls in «in Selbststudium konsumierbar» und «in Gruppenübungen umzusetzen / in Diskussionen zu vertiefen» aufgeteilt. «Quick, but not dirty» war das Motto. Dazu wurden z.B. in den Unterrichtsfolien, die rein theoretische Inhalte vermitteln sollten, eine Tonspur eingefügt. Und Wissensquiz integriert, welche sowohl den Studierenden als auch der Dozentin zur Lernkontrolle dienen sollten. Im verkürzten Unterrichtsblock wurden auf diese Lernkontrollen eingegangen und damit an das Selbststudium angeknüpft.
In 2022 erschien es ein Rückschritt wieder zum alten Unterrichtsmodell zurückzukehren. Stattdessen wurde das Konzept «Flipped classroom» weiter ausgebaut und die Selbststudienmaterialien optimiert. Es folgt eine Überprüfung der Aufteilung der Unterrichtsinhalte auf lernwissenschaftlicher Basis. Anhaltspunkte dazu liefert beispielsweise Blooms revidierte Lerntaxonomie (Anderson et. al, 2001) oder das «Framework for Flipped Learning» von Eppard & Rochdi (2017).
(Erläuternde Poster, Baukasten, Diskussion)
Literaturangaben
Anderson, L. W., & Krathwohl, D. R. (2001). A taxonomy for learning, teaching, and assessing: A revision of Bloom's taxonomy of educational objectives. Longman.
Eppard, J., & Rochdi, A. (2017). A Framework for Flipped Learning. International Association for Development of the Information Society.