Modellprojekt “Berlin lebenswert smart”: Die Pilotprojekte

Als Teil des Modellprojekts Berlin lebenswert smart gibt sich die Stadt Berlin eine neue Smart City Strategie – und erarbeitet fünf konkrete Pilotprojekte. Diese Projekte werden gefördert durch das Modellprojekt. Die ersten Projekstarts wurden bereits im ersten Halbjahr 2022 angestoßen, insgesamt läuft das Modellprojekt bis 2026. Beteiligungselemente werden sowohl vor dem Projektstart, als auch während der Projektphasen einen wichtigen Aspekt der Umsetzung bilden. In drei Pilotprojekten finden im Januar und Februar bereits erste Beteiligungsworkshops statt, welche vom CityLAB Berlin begleitet werden.

Smart Space Hardenbergplatz

Der Hardenbergplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein typischer Bahnhofsvorplatz mit hoher Nutzungsdichte.

Er soll smart und flexibel – das heißt event-, tages-, wetter-, und jahreszeitabhängig – für sämtliche Mobilitätsformen nutzbar gemacht werden. Um Flächen wie den Hardenbergplatz zukünftig bedarfsgerechter zu gestalten, braucht es neue Formen der Governance öffentlicher Flächen, zum Beispiel in Form innovativer, gemeinwohlorientierter Betreibermodelle. Mit Hilfe einer digitalen Verhandlungsplattform werden Nutzungsbedarfe abgestimmt, um dort die konkreten Mobilitätsbedarfe zu berücksichtigen, aber auch die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Im Fokus des Projekts stehen vier mit einander verknüpfte Bausteine: Umsetzung eines anbieteroffenen Mobi-Hubs als Use-Case für die, Entwicklung eines Betreibermodells, die Entwickung und  Erprobung einer Plattform für die Betreibenden zur Flächenvergabe und die Skalierung des Use-Case mit dem Ziel der inkl. Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Platz.

Verantwortliche:r: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Beteiligte: in Arbeit

Zeitraum: 03/2022 - 06/2026

Handlungsfelder: Smarte Wirtschaftsmodelle erproben und fördern; Partizipative Governance und Beteiligungsformate verstetigen; Nachvollziehbarkeit in der Gestaltung der Stadt und ihrer Prozesse gewährleisten

Räumliche Ebene: Lebenswerte, vielfältige Kieze

Smart Water - Wasser und Stadtgrün klimagerecht gestalten

Die Integration blau-grüner Infrastrukturen und weiterer Planungsaspekte (Straßenplanung) kann Klimafolgen deutlich abmildern und zusätzliche Qualitäten in die Stadt bringen. Smart Water hat  zum Ziel, durch die agile Planung von Regenwasserbewirtschaftung eine klimagerechte Stadtplanung zu ermöglichen, die gezielt Gewässerbelastung, Hitzeinseln und Überflutungsschwerpunkte abschwächt. Weiterhin sollen die Bewohner:innen durch (Daten-) Visualisierungen für die Potenziale der Regenwassernutzung für den Gewässerschutz und für das Stadtbild sensibilisiert werden. Da Extremwettereignisse wie Starkregen ein großes akutes Schadens- und Gefahrenpotential bergen, wird neben der vorausschauenden Planung auch eine gezielte Risikokommunikation für die Verwaltung konzipiert und am Beispiel der Stadtentwässerung erprobt. Die Basis dieser Ergebnisse bildet eine Verknüpfung von existierenden und neu generierten Daten aus dem urbanen Raum mit Modellen über eine interoperable Datenplattform und deren Visualisierung für Stadtplanung und Bürger:innen.

Verantwortliche:r: Kompetenzzentrum Wasser Berlin

Beteiligte: Technologiestiftung Berlin; Berliner Wasserbetriebe AöR (BWB); Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK); Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenSBW)

Zeitraum: 07/2022 – 09/2026

Handlungsfelder: Regeneration der natürlichen Ressourcen lokal begünstigen; Partizipative Governance und Beteiligungsformate verstetigen;  Effektive (Verwaltungs-)Prozesse und Werkzeuge zur Umsetzung von Vorhaben etablieren

Räumliche Ebene: Lebenswerte, vielfältige Kieze / Zugänglicher Stadtraum

Data & Smart City Governance am Beispiel von Luftgütemanagement

Ausgangspunkt der Maßnahme ist die Frage, wie Kommunen und Technologieunternehmen beim Thema Datennutzung und -verarbeitung gemeinwohlorientiert und auf Augenhöhe zusammenarbeiten können. Die Maßnahme zielt auf einen Ausgleich widerstreitender Interessen an der Erhebung und Verwendung von Daten und betrachtet dabei deren technologische, organisatorische sowie rechtliche bzw. normative Dimension. Das Projekt entwickelt Data Governance-Konzepte zum einen induktiv (bottom up) am Use-Case eines datengetriebenen Luftqualitätsmanagement-Tools. Zum anderen werden deduktiv (top down) vorhandene Governance-Prinzipien im Bereich Smart City, Corporate und Data Governance ausgewertet. Im Ergebnis wird ein Leitfaden für Data Governance in der datengetriebenen Daseinsvorsorge generiert, der auch auf andere Kommunen und Projekte übertragbar ist.

Verantwortliche:r: Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG)