Die Universität der Künste ist die größte Kunsthochschule Europas und genießt weit über die Grenzen Berlins hinweg einen außerordentlich guten Ruf. Nicht selten werden hier Professuren und Lehraufträge mit weltweit prominenten Künstlerinnen besetzt. Der Betreuungsschlüssel ist ebenfalls beeindruckend, auf 3535 Studierende (Stand Sommersemester 2017) kommen ca. 220 Professuren. Die Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation etwa stellt 12 ordentliche Professorinnen zzgl. mehrerer Gast- und Honorarprofessorinnen sowie Lehrbeauftragte, dozierende Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Tutor*innen gegenüber Jahrgängen von etwa 80-90 Studierenden im Bachelor- sowie 40-50 Studierenden im Masterstudium. Für einen wissenschaftlichen Studiengang an einer öffentlichen Universität schafft dieser Umstand exzellente Voraussetzungen für die Lehre.

Dominiert wird die Außenwirkung der Universität jedoch zurecht mehr durch die eher künstlerischen Studiengänge: Musik, Bildende Kunst, Architektur, Gesang und Design. Deren Schaffen wirkt sich auch auf die Atmosphäre auf den Fluren der überwiegend transdisziplinär genutzten Standorte aus und bietet häufig Anlass zur Inspiration. Nur 20% der Professuren sind wissenschaftlich ausgerichtet.

Studierende der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation bilden zwar zahlenmäßig den zweitgrößten Studiengang, befinden sich von der Art des Studierens hier aber eher in der Minderheit. Die UdK ist durch ihren künstlerischen Schwerpunkt nicht optimal auf Studierende wissenschaftlicher Studiengänge ausgerichtet. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass die Ausstattung an Softwarelizenzen für Studierende oder Kooperationsstrukturen für den Berufseinstieg noch ausbaufähig sind. Dafür wirkt der Geist der Universität bis tief in die Lehrauffassung der GWK hinein: Man ist insgesamt freier in der Interpretation der gestellten Aufgaben als in „herkömmlichen” kommunikationswissenschaftlichen Studiengängen, solange man seine Interpretation argumentieren kann. Auch die eigene Herangehensweise kann in der Regel kreativer gewählt werden.