Die betriebliche Altersversorgung leidet an teuren Strukturen und intransparenten Prozessen. Erst durch digitale Plattformen können Kosten sinken und sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren. 2025 muss das Jahr sein, in dem die bAV den Schritt in die digitale Realität schafft.

Einordnung

Die gesetzliche Rente steht unter Druck, Unternehmen suchen nach Instrumenten, um Mitarbeiter langfristig zu binden. Die betriebliche Altersversorgung könnte hier eine entscheidende Rolle spielen – wenn sie effizient und transparent funktioniert. Doch das aktuelle System ist teuer, bürokratisch und häufig so intransparent, dass weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer wirklich überzeugt sind.

Die Ursache liegt nicht allein in der Regulierung, sondern vor allem in den Strukturen: Verwaltung und Vertrieb laufen in der bAV oft noch analog, während die Investmentprodukte mit hohen Kosten belastet sind. Ohne Technologie bleibt die bAV ein System aus der Vergangenheit.

Zwei Perspektiven – ein gemeinsames Problem

Die Schwächen der bAV zeigen sich sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite.

Beide Perspektiven leiden unter denselben Grundproblemen: hohe Kosten, fehlende Flexibilität und veraltete Prozesse.

Digitalisierung als Schlüsselfaktor

Erst die Digitalisierung macht es möglich, diese Probleme gleichzeitig zu lösen. Moderne Plattformen senken Kosten und schaffen Transparenz, indem sie Prozesse automatisieren und analoge Vertriebsstrukturen überflüssig machen.

  1. Für Arbeitgeber: Digitale Lösungen reduzieren den Verwaltungsaufwand, automatisieren Meldeprozesse und sichern die Rechtssicherheit durch standardisierte Abläufe. Transparente Dashboards ersetzen Papierordner und verringern den Personalbedarf erheblich.
  2. Für Arbeitnehmer: Digitale Plattformen geben volle Transparenz über Beiträge, Kosten und Anlagestrategien. Beschäftigte können ihre Verträge aktiv managen, Beiträge anpassen oder Anlageoptionen wechseln. Damit entsteht Selbstbestimmtheit und eine nachvollziehbare Rentenprognose.

Der entscheidende Punkt: Technologie ist nicht nur Verwaltungshilfe, sondern die Basis für kostengünstige Produkte. Solange Anbieter alte Vertriebsmodelle nutzen, bleiben die Produkte teuer – selbst wenn die Verwaltung digitalisiert ist. Erst wenn Technologie auch die Produktseite durchdringt, werden Provisionen und versteckte Kosten eliminiert.

Kapitalanlage neu denken

Digitale Plattformen ermöglichen den Zugang zu Kapitalmärkten auf Augenhöhe mit dem privaten Bereich. ETFs und kosteneffiziente Fonds können einfach integriert werden, Garantien werden ersetzt durch Transparenz und breite Streuung. So entstehen Renditen, die die Inflationsrate übersteigen und Altersvorsorge tatsächlich wirksam machen.

Der entscheidende Hebel: Kapitalübertragbarkeit

Technologie kann nicht nur Transparenz und Effizienz schaffen, sondern auch den Wettbewerb fördern. Kapitalübertragbarkeit – also die Möglichkeit, angespartes Kapital flexibel in bessere Verträge zu übertragen – ist der Schlüssel. Eine digitale Infrastruktur würde solche Transfers in Echtzeit ermöglichen. Damit hätten gute Anbieter endlich eine Chance, sich durchzusetzen, während schlechte Produkte vom Markt verschwinden.

Was Arbeitgeber jetzt tun können

Unternehmen können schon heute handeln, indem sie auf digitale Plattformen setzen, die: