
Zusammenfassung
Edward R. Tuftes Envisioning Information ist ein Meilenstein in der Disziplin der Informationsvisualisierung. Das Buch untersucht die Prinzipien und Techniken, um komplexe Daten klar, präzise und ästhetisch ansprechend zu präsentieren. Es kombiniert Theorie mit einer Vielzahl von Beispielen aus Wissenschaft, Kunst und Design und richtet sich an Designer:innen, Wissenschaftler:innen und alle, die Daten visuell kommunizieren möchten.
Wichtige Punkte und Argumente:
1. Escaping Flatland
- Konzept: Tufte beschreibt die Herausforderung, mehrdimensionale Daten auf zweidimensionalen Medien wie Papier oder Bildschirmen darzustellen.
- Strategien:
- Verwendung von Ebenen (Layering), um verschiedene Dimensionen zu integrieren.
- Einsatz von Transparenz und Überlagerung, um mehrere Informationen gleichzeitig darzustellen.
- Beispiele: Wetterkarten, die Temperatur, Windrichtung und Niederschlag in einem Bild kombinieren.
2. Micro/Macro Readings
- Definition: Visualisierungen sollten sowohl Details (Mikroebene) als auch übergeordnete Zusammenhänge (Makroebene) vermitteln können.
- Beispiel: Das Vietnamkriegsdenkmal in Washington D.C., das die Namen von 58.000 Soldaten in chronologischer Reihenfolge auflistet – eine Darstellung, die sowohl individuelle Schicksale als auch das Ausmaß des Krieges zeigt.
3. Layering and Separation
- Prinzip: Visuelle Elemente sollten klar voneinander getrennt sein, um Überladung und Verwirrung zu vermeiden.
- Techniken:
- Verwendung von Zwischenräumen und Gitternetzlinien zur Strukturierung.
- Vermeidung des "1+1=3"-Effekts, bei dem visuelle Elemente unbeabsichtigte Formen oder Muster erzeugen.
4. Small Multiples
- Definition: Die Darstellung vieler kleiner Grafiken nebeneinander, um Vergleiche oder Entwicklungen zu zeigen.
- Beispiele: Diagramme zur Darstellung von Trends über Zeiträume hinweg oder Variationen eines Datensatzes.
5. Color and Information
- Rolle der Farbe:
- Farbe kann Dimensionen hervorheben und Daten differenzieren.
- Tufte warnt jedoch vor übermäßigem Einsatz von Farben, da dies Verwirrung stiften kann.
- Beispiele: Farbkodierung in geografischen Karten oder wissenschaftlichen Diagrammen.
6. Narratives of Space and Time