Verwaltung und Politik werden auch als System der öffentlichen Institutionen zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens und der generationengerechten Daseinsvorsorge bezeichnet, das in gesellschaftlichen Veränderungsprozessen eine wichtige Rolle einnimmt:

• als Gesetzgeber, der durch seine regulatorische Macht weitreichend die Innovationskraft der einzelnen Teilsysteme mitgestaltet, z.B. durch die Regelung der Einwanderung von Fachkräften durch internationale Abkommen.
• als Produzent und Einkäufer von Dienstleistungen und Produkten für den öffentlichen Sektor, z.B. durch die Entwicklung oder Beschaffung von innovativen und nachhaltigen Gütern, die auch gesellschaftlich nachgefragt sind.
• als Geldgeber und Förderer von innovativen Lösungen im nicht-staatlichen Sektor, z.B. durch Förderprogramme und Subventionen, mit denen er neuer Wirtschaftsbranchen, Forschungszweige oder die Entwicklung des städtischen und ländlichen Raums stimuliert.

Quellen: Mazzucato, M. (2019): Wie kommt der Wert in die Welt? Von Schöpfern und Abschöpfern, Campus Verlag: Frankfurt, DE & Mazzucato, M. (2013), The Entrepreneurial State: debunking private vs. public sector myths, Anthem Press: London, UK.

„Verwaltung“ bezieht sich hier auf den Staatsapparat. Sie ist so etwas wie der „arbeitende Staat“ und umfasst die Organisationen ebenso wie als Sammelbezeichnung manchmal auch das Personal. Nimmt man die klassische Gewaltenteilungslehre Montesquieus (1748/1965) zum Ausgangspunkt, dann ist „Verwaltung“ Teil der Exekutive, zu der auch die Regierung gezählt wird. Die politische Spitze aus Minister, Oberbürgermeister etc., ist gesondert demokratisch legitimiert und ihr sind zentrale Entscheidungen der politisch prominentesten Kategorie vorbehalten. Die Verwaltung soll der politischen Führung zuarbeiten und politische Aufträge umsetzen.

Quelle: https://www.springerprofessional.de/politik-und-verwaltung/2558784